Die jährliche Studie zum ITK-Arbeitsmarkt des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hat auch für 2012 den anhaltenden Fachkräftemangel im IT-Sektor bestätigt. Dabei stieg die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr um 13% auf rund 43.000 an. Die Zahlen geben Anlass zur Sorge: 50% der Befragten gehen davon aus, dass der Trend anhält und sich die Situation in den kommenden Jahren noch verschärfen wird.
Die unbesetzten Stellen verteilen sich in der ITK-Branche (18.000 insgesamt) hauptsächlich auf Software- und Dienstleistungs-Anbieter (15.000) und Hardwarehersteller (2.400). Dabei sind, wie im Vorjahr, Software-Entwickler immer noch am stärksten nachgefragt. Es folgen IT-Berater, Marketing-Spezialisten, Projektmanager und IT-Sicherheits-Experten. Weitere 25.000 Stellen haben Anwenderunternehmen zu vergeben. Der Fokus in den Aufgabenbereichen liegt dabei vor allem auf betriebswirtschaftlichen Anwendungen (62%), IT-Sicherheit (30%) und Cloud Computing (12%).
Die hohe Nachfrage hat weiterhin sehr gute Gehälter in diesem Bereich zur Folge. Das Durchschnittseinkommen im ITK-Sektor lag 2011 bei 59.000€. Das ist zum Teil deutlich mehr als Arbeitnehmer in der Hightech-Branche, dem Fahrzeugbau, der chemischen Industrie oder dem Maschinenbau erwarten können.
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken einigten sich Politik und Wirtschaft in den vergangenen Wochen und Monaten auf verschiedene Projekte, die es ausländischen Fachkräften erleichtern sollen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen (z.B. der
Academy Cube von SAP). Zudem werden immer mehr Stimmen laut, die Informatik als Pflichtfach an Schulen sehen wollen. Informatik-Studiengänge an Universitäten sollen zudem attraktiver gestaltet und an die modernen Lernmethoden der Studenten angepasst werden. Das soll die hohen Abbruchquoten von derzeit rund 50% reduzieren.
Quelle: BITKOM