24. Mai 2024 - 22. September 2024

21. Mai 2024

Jobprofile Teil 1: SAP-Berater

Die Datenmengen, die in einem Unternehmen auftreten, sind schier riesig und ohne eine systematische Herangehensweise schlicht nicht zu bewältigen. Deshalb ist es notwendig, für alle Unternehmensbereiche (Logistik, Personal, Einkauf etc.) ein einheitliches Datenmanagement zu installieren, zu pflegen und den ständigen Veränderungen anzupassen. An dieser Stelle kommt der SAP-Berater ins Spiel. Dieser analysiert nun die konkreten Bedürfnisse innerhalb eines Unternehmens und passt die implementierte Software entsprechend an. Darüber hinaus übernimmt der SAP-Berater in den meisten Fällen auch die Schulung der Mitarbeiter, denn schließlich sollen auch die mit der neuen Software vertraut gemacht werden.

Ein SAP-Berater bewegt sich bei seiner Arbeit an der Schnittstelle von Informationstechnik (EDV), Betriebswirtschaft und Personal(controlling). Die Komplexität von Unternehmenssoftware wie SAP ERP erfordert ein üppiges Know-How in Sachen IT-Technologie. Dabei sollte nicht nur die Software selbst beherrscht werden, sondern darüber hinaus auch Kenntnisse über notwendige Hardware wie Server und Datenbanken vorhanden sein.

Natürlich ist nicht jedes Unternehmen gleich. Die Unterschiede reichen vom Offensichtlichen wie der Branche, über die Größe (Anzahl der Mitarbeiter) bis zu Abweichungen in der Unternehmensstruktur, den Anforderungen und des Aufbaus. Diese Individualität erfordert ein breites Hintergrundwissen über Betriebswirtschaft und Unternehmensprozesse. Die Aufgabe eines SAP-Beraters liegt nun darin, diese Prozesse zu analysieren, gegebenenfalls zu steuern und eine optimale Anpassung der SAP ERP Software zu gewährleisten. Analytisches Denken zählt deshalb zu den wichtigsten Eigenschaften eines SAP-Beraters.

Auch wenn das Berufsbild auf den ersten Blick einen anderen Eindruck vermitteln sollte – SAP-Berater sind keine Einzelgänger, sondern Teamplayer. Es herrscht reger Austausch zwischen ihnen, den Mitarbeitern des Unternehmens und den Kunden. Ein SAP-Berater arbeitet entweder selbstständig oder als Angestellter. Arbeitet er zum Beispiel für ein Beratungshaus, so wird er ständig mit neuen Projekten, anderen Unternehmen, den verschiedensten Menschen und wechselnden Aufgaben konfrontiert. Anpassungs-, Team-, und Kommunikationsfähigkeit sind deshalb unerlässliche Kernkompetenzen. Freude am Umgang mit anderen Menschen, Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis und Reisebereitschaft erleichtern nicht nur den Alltag als SAP-Berater, sondern zählen praktisch zu den essentiellen „Berufsqualifikationen“.

 

Da die Berufsbezeichnung als SAP-Berater bzw. SAP-Consultant nicht geschützt ist, gibt es dazu auch keine Standardausbildung. Praktisch jeder darf sich SAP-Berater nennen – vorausgesetzt, er oder sie erfüllt die entsprechenden Voraussetzungen und verfügt über die angesprochenen Qualifikationen. Dennoch ist der Weg zum qualifizierten SAP-Berater kein leichter, und obwohl die Nachfrage nach Fachkräften immer größer zu werden scheint, steigen mit ihr auch die Anforderungen. Eine abgeschlossene Berufsausbildung kann genügen, im besten Falle liegt aber ein universitärer Abschluss in dem Bereich Wirtschaft (BWL, VWL) oder Informatik (Wirtschaftsinformatik) vor. Spezialkenntnisse lassen sich auch während des Studiums durch SAP-Schulungen und -Kurse erwerben, die entweder von SAP selbst oder anderen Schulungsanbietern durchgeführt werden. Unerlässlich für einen reibungslosen Berufseinstieg ist aber in jedem Fall praktische Erfahrung. Sei es in Form von Praktika oder eines Trainees. Kein Nachweis über eine theoretische Prüfung kann die wirkliche Arbeit am realen Programm ersetzen.

Als SAP-Berater kann man in drei verschiedenen Einsatzbereichen tätig werden: Business-, Solution- und Technologie-Berater. Business-Berater untersuchen und analysieren Geschäftsprozesse und erkennen die Probleme und Schwierigkeiten, die behoben werden müssen. Im Solution-Bereich geht es um die eigentlichen Module (CRM, ERP) und die Vorteile durch deren Einsatz. Technologie-Berater stellen derweil die Basis für die praktischen Lösungen. Sie passen im Sinne der Service-orientierten Architektur die Systeme per NetWeaver den Geschäftsprozessen im Unternehmen an.

Laut IT-Branchenverband BITKOM sind Software-Experten wie SAP-Berater die begehrteste Berufsgruppe in der IT-Industrie (Stand Oktober 2012). Und sie zählen zu den am besten bezahltesten. Nach einer Vergütungsstudie von Personalmarkt und Computerwoche konnten SAP-Berater in mittleren und kleineren Unternehmen die größten Gehaltszuwächse in der IT-Branche erzielen (Stand Oktober 2012). Die Gehaltsspanne ist dennoch sehr groß und hängt nicht zuletzt von der Berufserfahrung und der konkreten Tätigkeit ab. So kann das Einstiegsgehalt durchaus 50.000€ betragen – zusätzliche Vergütung und variable Anteile nicht ausgeschlossen. SAP-Berater, die schon zwei oder drei Jahre Berufserfahrung haben, können bis zu 60.000€ verdienen. Senior Consultants verdienen bis zu 80.000€, Projektleiter 90.000€ und mehr[1]. Die meisten SAP-Berater sind derzeit in NRW tätig. Unter den Metropolen gilt München als Hauptstandort. International lockt die Schweiz mit noch höheren Gehältern und attraktiven steuerlichen Bedingungen.

 

Wo finde ich weitere Informationen und wo kann ich mich bewerben?


Wie schon erwähnt, ist die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften sehr hoch und entsprechend sind die gängigen Jobportale prall gefüllt mit einschlägigen Stellenanzeigen.

Das Blog sapberater.wordpress.com bietet zudem einen Einblick in das Berufsbild und verlinkt zusätzlich einige Jobportale. Außerdem hat unser Partner Univativ immer zahlreiche Studenten-Jobs im SAP-Bereich zu bieten.

 



[1] Alle Gehaltsangaben beruhen auf Aussagen des Personalberatungsunternehmens Allfield (München) und verbleiben ohne Gewähr oder Aktualitätsanspruch.



© www.erp4students.de   Donnerstag, 7. Februar 2013 11:01 Schnaithmann
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